In der ZEIT vom 13.09. wird berichtet, der Vorsitzende des Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, habe versprochen, „das neue Libyen nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu errichten.“
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, hat Dschalil gleich noch präzisiert, um welche rechtsstaatlichen Prinzipien es sich dabei handelt: „die islamische Rechtsprechung Scharia solle die wichtigste Quelle der Gesetzgebung sein.“
Das wird die Religionsfanatiker im Iran erfreuen. Bei der Durchsetzung der Scharia-Regeln haben sie ja reichlich Erfahrungen sammeln können. Von denen könnte die neue libysche Führung profitieren, indem sie zum Beispiel qualifizierte iranische Revolutionswächter zu Schulungen eigener Sicherheitskräfte einlädt. Auch bei der Errichtung von neuen Gefängnissen zur Unterbringung widerspenstiger Frauen, Homosexueller oder Atheisten würden ihnen die sachkundigen Freunde aus dem Iran sicher gerne helfen.
„Wir sind ein muslimisches Volk, für einen moderaten Islam und wir werden auf diesem Weg bleiben“, sagte Dschalil. Wer nicht mitgehen will, kann ja auswandern.