Der Doktor-Titel ist gerettet. Wer in den vergangenen Tagen fürchtete, sein eigener Doktor-Titel werde in Zukunft von den Nachbarn nicht mehr genügend ernst genommen, ja, man werde ihn vielleicht sogar hinter vorgehaltener Hand der Abschreiberei verdächtigen und mal nach ihm „googeln“, der kann nun aufatmen: ein anderer hat stellvertretend für alle heimlichen Abschreiber die Schuld auf sich geladen und sie damit von ihren Sünden erlöst. Guttenberg hat alles zugegeben und ist abgetreten. Er ist weg, dieser aalglatte gegeelte Adlige aus Bayern, dieser Volksliebling, Kriegsbefürworter und Afghanistan-Besucher, der es gewagt hatte, eine aufrechte Bischöfin, die nur ein einziges mal betrunken Auto gefahren ist, zu einem gemeinsamen Besuch der Soldaten im fernen Osten einzuladen.
„Guttenlusconi„, wie er gelegentlich im Netz genannt wird, ist jetzt nicht mehr einer von uns. Er zählt nicht mehr zum deutschen Bildungsbürgertum. An der Causa Guttenberg konnte man so deutlich wie lange nicht sehen, daß unsere geistige Elite zusammenhält, wenn es um ihre Ehre geht. Dabei hatte Guttenberg genau das gemacht, was auch viele andere der „hochgebildeten“ deutschen Bürger tun: abschreiben, kopieren, ausschmücken, und das ganze als „Wissenschaft“ verkaufen. An der Haustür prangt dann ein Schild mit der Aufschrift „Dr.Seltsam“.
Es ist diese seltene Eintracht der ansonsten sich spinnefeind gebenden deutschen Eliten, die mich bei der Guttenberg-Affäre irritiert hat. Es war so, als hätte ein Kindermörder oder Vergewaltiger im Bundestag seine Untaten gestanden: Rechte wie Linke, Liberale, Frauen wie Männer, alle prügelten wie besessen auf den Unhold im Verteidigungsministerium ein. Dietmar Bartsch von der LINKEN meinte, Guttenberg solle doch das tun, was anständige Adlige früher in solchen Fällen getan hätten (rausgehen und sich in den Kopf schießen?), und
Karl Lauterbach schrie und tobte am Rednerpult im Bundestag
…er will hier weitermachen, wo es jeden anderen die Existenz gekostet hätte…wenn der Minister betrügen und lügen darf und kommt ohne Strafe davon…das wird langfristig den Wissenschaftsstandort Deutschland massiv beschädigen. Wir können niemals den Chinesen noch… in irgendeiner Weise, alles kann hier gefälscht werden, wenn diese Form des Plagiats durchgeht, dann darf jedes chinesische Unternehmen alles übernehmen, was wir hier herstellen, es gibt kein Plagiat mehr… wir können einen Bildungs- und Forschungsbetrüger nicht im Kabinett belassen, vielen Dank meine Damen und Herren.
Vielen Dank, Herr Lauterbach, oder müssen wir jetzt sagen: Herr Dr. Lauterbach? Könnte es sein, daß das Motiv für Ihre mit sich überschlagender Stimme vorgetragene Kritik auch ein wenig das eigene verletzte Ehrgefühl war? Sind Sie nicht auch ein bißchen so was wie der Antityp zu diesem Adligen? Ein Professor, der seine Fliege wie ein Markenzeichen trägt, vor den Gefahren des Fleischkonsums warnt und zum „wissenschaftlichen“ Stammpersonal deutscher Fernseh-Talkshows gehört?
Aber jetzt ist ja alles wieder gut. Guttenberg ist vernichtet, an den Pranger gestellt, die Ehre von Lauterbach, Trittin, Bartsch und all jenen, die sich im Bundestag und in der Presse über diese Beschmutzung ihres Titels ausgelassen haben, diese Ehre ist wiederhergestellt, die Doktorschilder können auf den Podien von Symposien, Tagungen und Konferenzen wie gehabt von der herausragenden wissenschaftlichen Leistung der Titelinhaber künden und das gemeine Volk darf zu ihnen hinaufschauen. Und wenn man einen dieser Edlen interviewt, darf man den Titel nicht vergessen: Für Sie bin ich immer noch Herr Dr.Kohl!
Um es bei aller Polemik noch einmal klarzustellen: natürlich hat Guttenberg abgeschrieben und die Texte anderer „ein wenig“ angepaßt. Er hat damit gegen bestehende Regeln verstoßen und sich den Titel unrechtmäßig erworben. Folgerichtig mußte ihm der Titel aberkannt werden. Aber seine öffentlich von der geistigen Elite inszenierte Hinrichtung zeigt nur, daß diese alle sich ertappt fühlten. Sie waren stinksauer, daß er sich hat erwischen lassen. Denn Guttenberg befindet sich doch, was das Erwerben von Doktortiteln angeht, in bester Gesellschaft! Man schaue sich nur einmal an, auf wievielen Seiten im Internet Angbeote zum (fast) kostenlosen Erwerb eines Doktortitels feilgeboten werden. Es wird, was den Erwerb von akademischen Titeln angeht, gefälscht und betrogen, daß sich die Balken biegen. Und von diesem Sumpf wollen die „echten“ Doktoren sich natürlich abgrenzen. Ein seltener Fall: man will freiwillig zu einer ausgegrenzten Minderheit gehören. Wer die Ehre dieser Minderheit beschmutzt, muß mit seiner Hinrichtung rechnen, wenn auch nur symbolisch, so doch auch sehr wirksam.
Noch ein Wort zur Wissenschaft. Es wird immer vom „Wissenschaftler“ Guttenberg geredet. Man müsse seine „wissenchaftliche“ von der politischen Arbeit trennen. Mit Verlaub, an Guttenbergs Arbeit war überhaupt nichts „wissenschaftliches“. Wer sich einmal einige der Abschnitte, die im Netz veröffentlicht wurden, durchgelesen hat, kann über solche Art von „Wissenschaft“ nur lachen. Weder seine -seltenen- eigenen noch die abgeschriebenen Passagen kommen in ihrem wissenchaftlichen Wert auch nur im mindesten an eine Arbeit über – sagen wir – „Festlegung von Auslegungskriterien für elektrische Abstände in Leistungstransformatoren“ oder „Automorphismengruppen von freien nilpotenten Gruppen“ heran.
Es ist ja eher so: das, was im geisteswissenschaftlichen Bereich als Doktorarbeit präsentiert wird, ist häufig nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde. Ich sage „häufig“, weil es auch Arbeiten gibt, deren wissenschaftlicher Wert außer Frage steht. Aber was soll ein Ingenieursstudent eigentlich zur Guttenbergschen Arbeit sagen, wenn er sieht, daß es zum Entlarven dieses Plagiats nur ein paar Klicks im Internet bedarf? Wie kann es sein, daß „freiwillige Helfer“ mit ein bißchen „Rum-Googeln“ die Qualität einer Doktorarbeit untersuchen und in Frage stellen können? Hätte man das auch mit der o.a. Arbeit über Leistungstransformatoren machen können?
Mitnichten. Bei beiden o.a. Arbeiten ist es schlechterdings unmöglich, ohne tiefliegende Kenntnisse – im ersteren Falle aus der Elektro- und Informationstechnik, im zweiten Falle aus der Theorie der endlichen Gruppen – den wissenschaftlichen Gehalt der Arbeit zu beurteilen, schon gar nicht könnten „freiwillige Helfer“ mit ein paar Klicks feststellen, ob etwa der Beweis von Lemma 3 auf Seite 11 aus einer Arbeit von Kurosch abgekupfert wurde. Und das ist eben auch der Unterschied zwischen vielen (nicht allen) geisteswissenschaftlichen Doktorarbeiten und solchen aus der Mathematik oder den Naturwissenschaften: die einen sind voller Geschwätz, das häufig auch noch in Buchform veröffentlicht wird, und die anderen sind harte Gedankenarbeit und bleiben bescheiden im Hintergrund (auch hier wieder: es gibt Ausnahmen!).
Angesichts der Leichtigkeit, mit der Laien die Guttenberg-Arbeit als Plagiat entlarven konnten, frage ich mich, was eigentlich den sog. „Doktorvater“ Häberle als solchen qualifiziert? Für mich steht außer Zweifel, daß er die Arbeit überhaupt nie gelesen hat. Andernfalls müßte der Mann selbst als völlig unfähig bezeichnet werden. Selbst wenn er nur ein paar Blicke hineingeworfen hätte, er hätte die Plagiate erkennen müssen. Also hat er die Arbeit nicht gelesen. Aber dann fragt man sich schon: wozu fertigt man diese Arbeit an, wenn noch nicht einmal der sog. „Doktorvater“ sie liest?
Es ist völlig klar, daß Guttenberg ein Blender ist, daß er gelogen und abgeschrieben hat. Daß aber so viele Menschen der „geistigen Elite“ (jetzt z.B. zigtausende Doktoranden) ihn so massiv kritisieren, hängt meiner Meinung nach damit zusammen, daß sie Angst davor haben, daß der ihnen zustehende Titel womöglich an Wert verliert. Was wäre denn, wenn Guttenberg nur die Spitze eines Eisbergs darstellt? Wenn sich herausstellte, daß 30 %oder 50% aller Doktorarbeiten im wesentlichen aus dem Abschreiben anderer, ihrerseits abgeschriebener Arbeiten bestehen?
Das kratzt dann schon mächtig an der eigenen Ehre.
Vielleicht wäre es besser, wenn der Titel ganz abgeschafft würde. Niemand hat etwas dagegen, wenn jemand zusätzlich zu seiner Diplomarbeit noch eine weitere Arbeit anfertigt, und damit in seinem wissenschaftlichen Umfeld eine gewisse Qualifikation erwirbt. Aber muß er dann gegenüber seinen Mitmenschen als „Herr Doktor“ oder „Frau Professor“ auftreten? Zumal in vielen angeblich wissenschaftlichen Bereichen die Titel mit echter Forschung gar nichts zu tun haben (Theologie, vergleichende Literaturwissenschaft)?
Die Bedeutung des Doktortitels wird maßlos übertrieben. Man sollte bescheidener werden.
Es geht auch ohne ihn. Und auch wenn ich mir hier keine Freunde beim Lesen dieser Zeilen mache: das betrifft ganz besonders die Geisteswissenschaftler an unseren Universitäten.
[1] Karl Lauterbach im Bundestag zum Plagiatsvorwurf
[2] doktortitel.net
Kommentare aus dem ursprünglichen Blog
Ja und Nein
Submitted by Roland (nicht überprüft) on Mi, 02/03/2011 – 9:13pm.
Ja, geisteswissenschaftliche Arbeiten sind oft nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind. Ja, der Doktorvater wollte wahrscheinlich den jungen Freiherrn für die CSU-Karriere tauglich schreiben. Ja, wie Kant das sagte: An allem ist so viel Wissenschaft, wie Mathematik darin zu finden ist.
Nein, diesen Heißluftbaron eingangs als den Heiland zu stilisieren, der all unsere Sünden hinweg nimmt, das ist schon ein wenig daneben. Wenn er ein Blender ist, dann hat er auch in der Politik nichts verloren. Dort gibt es genügend Leute, die versuchen gute und solide Arbeit zu machen. Politiker möchten so einen falschen Fuffziger auch nicht gern neben oder gar über sich haben – nur wenn er ihnen nutzt, werden sie ihn unterstützen. Mögen tut den nur der BILD-Leser, der findet, das der ja sooo volksnah ist. Nein, es geht sicher nicht allen Protestierenden darum, dass vielleicht die eigene Arbeit durchleuchtet werden könnte – ich denke, die Mehrzahl der Promovierten in diesem Land sind immer noch ehrlich. Und wenn es so üblich ist, einen Titel zu kaufen, dann wird es Zeit genauer zu kontrollieren. Das gilt auch schon für einen ersten akademischen Abschluss. Eine gute Konsequenz dieser Affäre ist hoffentlich, dass genauer kontrolliert wird mit der ja offenbar bereits vorhandenen Software – wozu IT nicht alles gut ist.
Anfänglich Philosophie und dann (Natur-)Wissenschaft und (natur-)wissenschaftliche Denkweise sind der harte Kern unserer Kultur, genaues Hinschauen, klares Argumentieren und die Bereitschaft als falsch erkanntes durch besseres zu ersetzen. Daraus ist alles entstanden, was unser heutiges Leben nicht nur prägt, wie das Christentum, die Pest im Mittelalter und der Dreißigjährige Krieg, sondern auch seine Qualität ausmacht. Und wer das beschädigt, der gehört bestraft! – Und wenn es noch obendrein so ein öliger anmaßender und selbstbeweihräuchernder Antipath ist, von dem sich anscheinend ja nicht nur die BILD-Leser blöd quatschen lassen, dann ist es ein angenehmer Nebeneffekt, dass es ihn durch diesen Betrug und die Folgen nicht mehr gibt in der Politik – vorübergehend wohl nur.
Und davon mal abgesehen: Was hat die Lichtgestalt geleistet? Ja, da gibt es etwas: Er hat den Krieg in Afghanistan Krieg genannt, wofür sein Vorgänger nicht die Traute hatte. Und dann? Er hat den Wehrdienst abgeschafft. Auch okay, besonders wenn man einen Sohn hat. Und er hat festgestellt, dass es eine Bundeswehrreform braucht. Aber da hört es schon auf: Die Ansätze, sofern überhaupt vorhanden, von dieser Reform sind chaotisch, man darf füglich bezweifeln, dass der Gutsherr das im Kreuz gehabt hätte – aber vielleicht hätte er es ja auch geschafft? Aber dann zu den Schattenseiten: Seine Stellungnahme zum Beschuss des Tanklasters bei Kundus – da war er nicht rechtzeitig informiert gewesen, die anderen sind schuld – na, sowas. Nicht ganz ungewöhnlich bei Ministern und anderen Menschen. Aber dann die Gorch Fock Affäre: Er erzählt an einem Tag, dass man niemanden vorverurteilen dürfe – und tut am nächsten Tag genau das. Und im nachhinein kann er sich nicht mal dadurch rechtfertigen, dass die Untersuchungskommission seine Vorverurteilung bestätigt – Pech gehabt. Egal ob nachträglich im Recht oder nicht: So einen „fürsorglichen“ Dienstherren würde ich als Soldat nicht haben wollen. Und so geht es wohl so manchem unserer Soldaten, die aktuell ihren Nacken hinhalten.
Also: Die Lichtgestalt hat sich nicht sonderlich gut bewährt. Dürftiger Durchschnitt unter den Ministern, die man so kennen gelernt hat.
Da kann man schon der Meinung sein: Gut dass er weg ist!
Und es wird ihm ja nicht schlecht gehen. Mit einem Vater, der 400 Mio Euro schwer ist, muss er sicher nicht Hartz IV beantragen. Er kann morgens ausreiten, mittags Reden schreiben, und sie dann am Abend im Club vortragen. Da geht er mit seiner Anmaßung und Falschheit uns nicht mehr auf den Nerv. Gerade seine Rücktrittsrede war ja ein echtes Beispiel seiner Verlogenheit: Er hält das nicht mehr aus, die Medien hacken auf ihm rum, seine Familie wird von dieser gemeinen Hetzjagd in Mitleidenschaft gezogen; und dass er erst so spät zurücktritt liegt ja an seiner Verantwortlichkeit als Dienstherr.
Also mal ehrlich: Da sind mal wieder alle anderen Schuld, nur er ist der aufrechte Saubermann? In dieser Situation, in der jeder weiß, dass er der Betrüger ist.
Da kann man gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte. – Gut, dass wir hier in Deutschland sind, und nicht in Italien.
Nicht zu KTzGs Verteidigung, sondern wegen Art. 1 GG
Submitted by stefica (nicht überprüft) on Mi, 02/03/2011 – 12:19pm.
Nicht zu KTzGs Verteidigung, sondern wegen Art. 1 GG will ich das doch mal los werden:
Ein ganz hervorragender Artikel. Vor allem die Frage, wie das möglich ist, eine hohe Auszeichnung für eine Arbeit zu vergeben, die man nicht einmal gelesen hat, beschäftigt mich immer wieder. Denn dass sie nicht gelesen worden ist, liegt auf der Hand: Herr Lepsius von der Uni Bayreuth echauffiert sich ja sehr heftig über die „Dreistigkeit“, dass die Arbeit schon mit einem Plagiat auf der ersten Seite begann (begonnen haben soll). Dazu würde ich gerne mal ein Statement der Uni lesen, aber die flüchtet sich ja lieber in Argumente betreffend die Psyche KTzGs, um von ihrem eigenen Versagen abzulenken.
Ich hoffe sehr, dass man aus Gründen der Gleichbehandlung nun auch die akademischen Qualifikationen aller unserer Volkszertreter einer sorgfältigen Prüfung unterzieht. Wäre doch eine interessante Aufgabe für die selbsternannten Oberkontrolleure von Guttenplag. Außerdem – im Google-Zeitalter kann das jeder Drittklässler, da dürfte das sogar den Mitgliedern der offiziellen Prüfungskommission nicht schwerfallen.
Welche wissenschaftliche Leistung z. B. Herr DR. Kohl für seinen Doktortitel erbracht haben will, täte mich auch interessieren. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass der mit seinen rudimentären Englisch-Kenntnissen sich für seinen Dr. phil. tatsächlich durch die Menge an britischer Fachliteratur gearbeitet haben soll, die er im Literaturverzeichnis am Ende seiner Arbeit „Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945“ aufführt.
An die Arbeit von Frau DR. Merkel traut man sich anscheinend ebenfalls nicht heran; vermutlich, weil davon sowieso keiner was versteht. Wäre aber auch interessant, hier mal Vergleiche zu ergooglen: „Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden“. – Also, Ihr Füchse von Guttenplag, nur keine Hemmungen.
Und wie war das mit Dieter Jasper? Der hatte 2009 sogar mit einem Doktortitel, den er gar nicht führen durfte, Wahlkampf gemacht. Musste der deshalb gehen? Nee, das hat ihn lediglich 500 Euronen Geldstrafe gekostet, und heute sitzt er im Wirtschaftsausschuss des Bundestages.
So viel zu Artikel 1 des Grundgesetzes.
Von Kristina Schröder, die ihre empirische Analyse der objektiven und subjektiven Responsivität von Bundestagsabgeordneten mit fremder Hilfe zusammengeschrieben hat/haben soll, will ich da gar nicht mehr anfangen.
Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich? Manche sind ein bisschen gleicher.
Es ist schlicht und einfach zum Kotzen.
Richtig …
Submitted by Roland (nicht überprüft) on Mi, 02/03/2011 – 9:37pm.
… es wäre wünschenswert, dass sich auch mit diesen Arbeiten mal jemand befassen würde. Aber macht das die Schuld des jetzt Erwischten weniger schlimm? – Merkels Arbeit ist wahrscheinlich nicht bahnbrechend, aber solide – und ehrlich. Man kann ihr viel nachsagen, aber sie war sicher eine recht gute Wissenschaftlerin, als sie noch nicht wissen konnte, dass sie mal eine solche politische Chance durch den Fall der Mauer bekommen würde. Trotzdem kann ein Blick in diese Dissertation nichts schaden.
Kohls Arbeit war meines Wissens nicht aufzutreiben, als das mal Thema war – angeblich hatte ein Parteifreund und Professor das einzige auffindbare Exemplar für eigene wissenschaftliche Arbeiten ausgeliehen und konnte es nicht mal zum Kopieren auf eine Stunde entbehren. Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden.
Jasper hat vielleicht gerade noch rechtzeitig seine Anmaßung eingestanden? Aber er ist halt auch längst nicht so populär. Natürlich ist es für den politischen Gegner noch wichtiger die großen Blender zu erwischen als die kleineren. Was nicht heißt, dass man die damit davonkommen lassen sollte. Da ist es mal ein Nachteil so im Rampenlicht und in der ersten Reihe zu stehen.
Und wenn man sie alle durchgehechelt hat, bleiben immer noch genug Wetterwendische übrig: Was Seehofer macht, morgens so, abends anders, ist nicht justiziabel, und doch zum Kotzen. Man kann es den Schönfärbern nur möglichst schwer machen. Und da war die Causa Guttenberg ein „Schritt in die richtige Richtung“, um auch mal Politsprech zu verwenden.